Fachwörterbuch der Flößerei (4. Auflage 2021)

16,00  Preis inkl. MwSt.

Umfang: 160 Seiten

134 Abbildungen zur Flößerei

ISBN: 978-3-945941-28-7

Leseprobe: KewelohLeseprobe

Beschreibung

Vorwort zur vierten, überarbeiten und erweiterten Auflage

Wenn zwei Jahre nach der 3. überarbeiteten und erweiterten Auflage und sieben Jahre nach dem ersten Erscheinen des Fachwörterbuchs der Flößerei, der Online-Publikation im Jahr 2014, im Forstbuch Verlag in Remagen eine neue, erweiterte Auflage erscheint, so hat dies vielfache Gründe.
Der Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass die Mitautorin, die Mitautoren und ich im Zuge unserer langjährigen Beschäftigung mit dem Thema und bei unserer Lektüre der einschlägigen Literatur immer wieder auf Wörter stießen, die in der bisherigen Ausgabe noch nicht erfasst wurden. In den letzten beiden Jahren haben wir mehr als 100 Fachbegriffe gefunden, die aus unserer Sicht erklärt werden und die bisherigen rund 1000 Fachwörter unbedingt ergänzen sollten. Nur so kann das Fachwörterbuch der Flößerei weiterhin die selbst gestellte Aufgabe erfüllen, allen, die sich heute mit der Flößerei aktiv oder forschend beschäftigen, Hilfe zu geben.
Ein weiterer Grund ist die Zahl derer, die in Deutschland Flößerei oder Trift ausüben oder sich intensiv damit beschäftigen. Diese Zahl ist seit dem Ende der kommerziellen Flößerei in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts stetig gestiegen. Rückschlüsse geben die Mitgliedszahlen der Deutschen Flößerei-Vereinigung, die vor allem im Bereich der korporativen Mitglieder, d.h. der Mitgliedsvereine, seit der Gründung im Jahr 1992 kontinuierlich zugenommen hat. In diesen Vereinen sind mehr als 2000 Frauen und Männer aktiv. Ablesen lässt sich dieser Trend auch an den beständig steigenden Teilnehmerzahlen der seit 1988 durchgeführten Deutschen Flößertage. Auch im Bereich der Forschung findet das Thema fächerübergreifend zunehmend Beachtung. Dies belegt die stetig steigende Anzahl neuer Veröffentlichungen.
Die Aufnahme der Flößerei als immaterielles Kulturerbe in das bundesweite Verzeichnis der Deutschen UNESCO-Kommission im Jahr 2015, die Aufnahme der Touristenflößerei in die Bayerische Landesliste Immaterielles Kulturerbes 2020 sowie der länderübergreifende Antrag von Polen, Deutschland, Lettland, Österreich, Spaniens und Tschechiens an die UNESCO zur Anerkennung der Flößerei als immaterielles Kulturerbe der Menschheit, der Ende März 2021 eingereicht werden wird, unterstreichen diese Aussage eindrücklich.
Die Beherrschung der Fachsprache der Flößer ist für all dies unumgänglich erforderlich. Ohne die Sprache kann das Wissen vorhergehender Generationen, die das Handwerk ausgeübt haben, nicht weitergegeben werden. Ohne entsprechende (Fach-)Sprachkenntnisse könnte heute niemand mehr das Handwerk ausüben, da die Kommunikationsmöglichkeiten mit anderen unmöglich würden.
„Die Sprache ist eine der höchsten Kulturleistungen des Menschen. Sie ist Träger von Sinn und Überlieferung, Schlüssel zum Welt- und Selbstverständnis sowie zentrales Mittel zwischenmenschlicher Verständigung. Sprache trägt wesentlich zur individuellen und gemeinschaftlichen Identitätsbildung bei. Jede Sprache gilt als Immaterielles Kulturerbe und unterliegt damit internationalem Schutz.Sprache ist Träger von Sinn und Überlieferung, Schlüssel zum Welt- und Selbstverständnis sowie zentrales Mittel zwischenmenschlicher Verständigung“ heißt es im Internet unter dem Stichwort „Sprache“. Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst hat in einer Bekanntmachung konstatiert: „Geschriebene und gesprochene Sprache ist ein `Medium des Denkens und der Weltauffassung schlechthin´: Diese Definition, wie sie zuerst Wilhelm von Humboldt vorlegte, geht davon aus, dass Sprache für alle komplexeren Tätigkeiten und Denkvorgänge des Menschen unverzichtbar ist. Sprache ist damit nicht erst ein `nachträgliches´ Mittel zur Verständigung zwischen Menschen, sondern jede Auffassung von Dingen und Sachverhalten in der Welt ist schon sprachlich strukturiert. Dinge und Sachverhalte werden durch die sprachliche Auffassung der Welt in Sinnzusammenhänge gebracht. Der Mensch lebt demnach nicht in einer sinnlich aufgefassten Welt, über die er sich erst nachträglich und gelegentlich mittels Sprache verständigt, sondern er lebt und arbeitet `in der Sprache´.“
Ich danke im Namen aller Mitarbeiter*innen und der Deutschen Flößerei-Vereinigung dem Forstbuch Verlag und seinem Inhaber, Herrn Kessel, für das Verständnis, dass er unserem Wunsch nach einer erweiterten Neuveröffentlichung des Fachwörterbuchs der Flößerei entgegen gebracht hat. In den vergangenen Monaten hat er die lange Liste der neuen Fachbegriffe in das schon Existierende eingearbeitet. Seiner Anregung verdanken wir die Tatsache, dass die Begriffserläuterungen durch im Textteil eingefügte Bilder weiter veranschaulicht werden. Daran werden wir in der Zukunft zunehmend arbeiten, damit die Nutzer*innen das Buch gewinnbringend in die Hand nehmen können.
Bremerhaven, im März 2021
Hans-Walter Keweloh

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