Beschreibung
Vorwort aus dem Jahr 1997
Kulturdenkmäler werden erhalten, weil sie Erfahrungen aus der Vergangenheit vermitteln. Sie machen Geschichte anschaulich. Als vielfältige historische Quellen sind Kulturdenkmäler unersetzlich. Wer sie beseitigt, löscht Erinnerungen aus. Wer sie erhält, schafft sich auch das Recht. Neues hinzuzufügen, denn erst so wächst historisches Bewußtsein.
Kulturdenkmäler zu bewahren, zu pflegen und an die Nachkommen weiterzugeben, ist eine moralische Verpflichtung für jede Generation. Diese unschätzbaren Dokumente geben uns Aufschluß über unsere kulturelle Vergangenheit. Sie gehören zu den Voraussetzungen dafür, daß sich die heute lebenden – und die nachfolgenden – Generationen ihr jeweiliges Weltverständnis aus dem kulturellen Erbe heraus neu erarbeiten können, so, wie wir Deutschen heute stolz, wenn auch mit kritischer Distanz, auf das Erbe unserer „Dichter und Denker” zurückgreifen.
Die Menschen stellen nicht zu allen Zeiten die gleichen Fragen an ihre Vergangenheit. Es gehört zum Wesen menschlicher Kultur, daß jede Epoche ihre eigene Sichtweise auf zurückliegende Epochen, auf die Kulturgeschichte oder auf überlieferte Traditionen hat. So, wie wir heute an geschichtliche Dokumente andere Fragen richten als beispielsweise die Menschen des 19. Jahrhunderts, so werden spätere Generationen vielleicht Fragen stellen, die wir noch gar nicht ahnen können.
Die historischen Zeugnisse aber werden darauf nur eine Antwort geben können, wenn sie weitgehend unverfälscht erhalten geblieben sind. Dies gilt auch und gerade für die Vielzahl der in den Wäldern des Freistaates Sachsen befindlichen Gedenkstätten, Baumdenkmale. Forstorte u.a., die das Lebenswerk und Verdienste von Persönlichkeiten würdigen, welche Sachsens Forstwirtschaft prägten oder die auch an bestimmte Ereignisse und Höhepunkte erinnern.
Heinz Belitz †, Crottendorf
Im August 1847 kam es in der Erzgebirgsstadt Marienberg zur Gründungsversammlung des Sächsischen Forstvereins. 150 Jahre sind vergangen, auf die nunmehr die Mitglieder dieser im März 1990 wiedererstandenen berufsständischen Vereinigung Rückschau halten. Aus Anlaß des Jubiläums 1997 soll mit dieser Broschüre ein Beitrag dazu geleistet werden, forst- und jagdhistorische Inhalte auch der interessierten Öffentlichkeit zu erschließen, ihr heimatgeschichlliche Werte in der Sprache von Denkmalen zu vermitteln.
Für die Bearbeitung des Themas erwies es sich, daß bereits die Sammlung der Fakten, mehr noch aber ihre oft in größere geschichtliche Zusammenhänge einzubindende Aufbereitung zeitaufwendiger sein würde, als ursprünglich angenommen worden war. Deshalb bedeutete es eine sehr wertvolle Hilfe, zur Erstellung des Manuskripts Schreib-Computer und Kopiertechnik nutzen zu dürfen. Sie standen dem Verlässer jederzeit am Lehrstuhl Forsttechnik des Instituts für Forstnutzung und Forsttechnik zur Verfügung. Herrn Professor Dr. Jörn ERLER, Direktor des Instituts und Sprecher der Fachrichtung Forstwissenschaften Tharandt, sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bereitwillig diese schreibtechnische Unterstützung gaben, sei herzlicher Dank ausgesprochen.
In den Dank eingeschlossen seien auch die Mitarbeiter der Forstdirektion Chemnitz und Bediensteten verschiedener Sächsischer Forstämter sowie der Abteilung Forsten der Stadt Chemnitz, die für Rückfragen zu speziellen Sachverhalten stets zugänglich waren.
Dr. Herbert Wilhelmi, Tharandt