Beschreibung
Für die landschaftsorientierte Erholung und Freizeitgestaltung haben Wälder eine herausragende und ständig zunehmende Bedeutung. Besonders in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verstärkte sich der Erholungsdruck auf die Waldgebiete beträchtlich. Für die Forstwirtschaft war dies mit erheblichen Problemen, aber auch mit Chancen verbunden. Einerseits wurde sie mit der Forderung konfrontiert, optimale Erholungswälder für die Bevölkerung bereitzustellen, andererseits trug die zunehmende Erholungsnachfrage dazu bei, die gesellschaftliche Wertschätzung der Forstwirtschaft zu steigern und die Bedeutung des Waldes in der Kulturlandschaft zu untermauern.
Diese Situation führte zu einer Neuorientierung der Forstpolitik und hatte zur Folge, daß der Erholungsfunktion des Waldes in Forstgesetzgebung und Forstplanung ein der Holzproduktion vergleichbares, örtlich sogar vorrangiges Gewicht beigemessen wurde. Gleichzeitig wurde die Erholung im Wald immer mehr zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und Befragungen. Es entstand eine schwer überschaubare Fülle von Arbeiten, die sich mit dem Komplex Wald und Erholung befaßten. Die forstliche Erholungsplanung ist daher heute nicht mehr allein auf subjektive, kaum überprüfbare Einschätzungen angewiesen, sondern sie kann sich zunehmend auf wissenschaftlich fundierte Daten stützen.
Die vorliegende Arbeit liefert einen synoptischen Überblick über wesentliche Ergebnisse der in den letzten Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum entstandenen umfangreichen Walderholungsforschung. Dabei liegt das Schwergewicht auf quantifizierbaren Daten, die nur so weit kommentiert werden, als es zum Verständnis erforderlich ist. Auf diese Weise sollen die in der einschlägigen Fachliteratur verstreuten Resultate der Einzeluntersuchungen übersichtlich zusammengefaßt und für die Forstplanung nutzbar gemacht werden. Neben der allgemeinen Bedeutung des Waldes für die landschaftsorientierte Erholung und den Fremdenverkehr werden Struktur, Verhalten, Motive, Wünsche und Präferenzen der Waldbesucher herausgearbeitet und Schlußfolgerungen für die erholungsgerechte Gestaltung, Bewirtschaftung, Pflege und infrastrukturelle Ausstattung der Wälder abgeleitet. Auch Wertkriterien für Erholungswälder und monetäre Aspekte der Walderholung werden behandelt.
Die Arbeit wendet sich nicht nur an Forstleute und Waldbesitzer, sondern auch an Gemeinden, Kurverwaltungen, Landschaftsplaner, Fremdenverkehrsfachleute und andere mit Wald und Erholung befaßte Personen und Institutionen. Auch interessierte Waldwanderer sind angesprochen.
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