Wald in Geschichte und Gegenwart (Hilf, R. B.)

32,00  Preis inkl. MwSt.

Umfang: 406 S.

Format: 17x22cm

ISBN: 978-3-945941-88-1

Leseprobe: HilfForstgeschichteLeseprobe

Beschreibung

Vorwort zur zweiten Auflage

„Wald in Geschichte und Gegenwart“ erscheint hier in heutiger Deutscher Sprache. Dieser Hinweis mag verwundern. Doch liest man die Dokumente, die meinem Vater zur Erstellung seines 1938 publizierten Buches vorlagen, dann versteht man: Deutsch als gebrauchte Rede hat sein Gewand immer wieder gewandelt, und das auch sehr deutlich seit den zurückliegenden 80 Jahren.
Er hatte ein Exemplar seines Werkes mit „durchschossenen“, leeren Blättern zwischen jeweils zwei Seiten vorliegen gehabt, auf denen er mit knapp 150 Glossen die nächste Auflage vorbereitete. Ob diese von ihm sorgfältig durchgeführte Arbeit abgeschlossen war, ist zu bezweifeln. Er selbst hat kein Vorwort dafür hinterlassen. „Ein Verzeichnis der Abbildungen wäre angebracht“ war sein einzig notierter Wunsch im Hinblick auf eine zweite Auflage. Dieser wird heute erfüllt. Darüber hinaus erscheinen drei, in Sachen, Personen und Lokalitäten differenzierte Register, sowie ein Literaturverzeichnis, das alle im Buch genannten Werke sowie die schon in der ersten Auflage im Text und unter den Abbildungen verteilten Publikationen enthält, ebenso diejenigen, die damals schon „das Werk gefördert“ hatten sowie nützliche Werke, die aus heutiger Sicht Orientierung versprechen oder Nachschlagen vereinfachen. Das Autorenverzeichnis ist nun nicht mehr nach Kapiteln sondern gesamtheitlich alfabetisch geordnet; außerdem neu ist im Personenregister ersichtlich, wo überall der betreffende Autor im Fließtext, in Fußnoten oder unter Abbildungen genannt wird. Solche Autorennamen erscheinen in Kapitälchen, gegebenen Falls mit Erscheinungsjahr ihrer jeweiligen Veröffentlichung.
Die mit Bleistift, gelegentlich in Sütterlin, selten auch in Gabelsberger Kurzschrift verfassten Anmerkungen meines Vaters sind von ihm nicht dahingehend differenziert, ob sie als Fußnoten oder als in den Text zu integrieren wären. So habe ich stilistisch entscheiden müssen und dabei den Lesefluss in den Vordergrund gestellt. Die meisten von ihm verfassten Anmerkungen werden jedoch in Fußnoten erscheinen. Wo sie von ihm selbst nachträglich stammen, ist R.B. Hilf vorangestellt, wo Text aus der Erstauflage aus ersichtlichen Gründen in eine Fußnote gesetzt werden musste, steht Hilf 1938 voran. Fußnoten ohne seine Urheberschaft enthalten den Hinweis auf die entsprechende Literatur oder Nachschlagewerke, oder sind von mir angefügt. Auf Verweisungen mit Seitenangaben innerhalb des Werkes habe ich zugunsten des Leseflusses verzichtet. Aufgrund des umfangreichen Sachregisters mögen sich frühere oder spätere Behandlungen desselben Themas leicht ermitteln lassen, wozu auch die lange Textblöcke auflockernden Absätze und neue Unterkapitel beitragen mögen. Auch erscheinen jetzt Schemata neu zusammengefasst im Sachregister unter dem Stichwort „Tabelle“.
Seine Forschungen vollzog R.B. Hilf immer gerne vor Ort oder im persönlichen Kontakt mit Forstleuten oder Waldspezialisten, zuletzt im Lavanttal in Kärnten, wo ihn aber beim Besuch des Kollegen, Erwin Aichinger, der ihn zu einer Italienreise eingeladen hatte, in der Frühe des 3. September 1955 ein unerwarteter Herztod traf, den auch die ärztliche Kunst der Klagenfurter Klinik in seinem gerade vollendeten 60. Lebensjahr nicht verhindern konnte.
Der Nachfolger meines Vaters in der Forstgeschichtlichen Abteilung an der Universität Freiburg, Uwe Eduard Schmidt, stattete mich 2011 mit einer CD der ersten Auflage aus und vermittelte die Verbindung zu Norbert Kessel. Doch mussten, nachdem unveränderte Reprints bereits erfolgt waren, die Rechte aus der Nachfolge des Athenaion Verlages zurück geholt werden. In den zurückliegenden Monaten gelang dann, dem Verleger und mir, die Scan-Ausdrücke zur Erstellung neuer Textdateien samt den teilweise zu überarbeitenden Schaubildern (Tabellen) zu erstellen.
Die Neu-Erarbeitung der über das Buchformat hinausreichenden Pläne, der Stammbäume und Tabellen entstammen der Erfahrung des in jeder Hinsicht werkgetreuen Verlegers. Auch sind – gewissermaßen als Ausgleich für die manchmal unscharfen Fotografien – einige Farbbilder dankenswerterweise hinzugefügt worden, sie sollen die bisherigen Eindrücke bereichern.
Nun kann das Werk in diesem bewährten Forstbuchverlag in erneuerter Gestalt erscheinen. Die Coronazwänge brachten es mit sich, dass auf eine forstgeschichtlich wissenschaftliche Begleitung verzichtet werden musste. Liebens­würdigerweise hat Karl-Reinhard Volz mit wertvollen Hinweisen sowie bibliografischen und sachlichen Erläuterungen zum jetzigen Werk beigetragen. Allen genannten und noch zu nennenden Wegbereitern und -begleitern sei hiermit schon einmal gedankt.

E. A. Hilf