Kleine Schriften der Naturforscherfamilie Brehm, Teil II Band 4 (Kolbe, M.)

17,00  Preis inkl. MwSt.

Format: 13×20 cm

Umfang: 300 Seiten

Preis: 17 Euro

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Beschreibung

Vorwort zum Teil II / Band 4

Alfred Edmund Brehm, bekannt als „Tiervater“ zählte zu den berühmtesten Forschungsreisenden des 19. Jahrhunderts. Er unternahm in seinem schaffensreichen Leben zahlreiche Forschungsreisen. Diese führten ihn nach Afrika, Spanien, an die Dona in die nordischen Länder, nach Sibirien und in die Kaukasusregion bis in den chinesischen Teil des Altai.
Seine Reisen hielt Alfred Brehm in zahlreichen Reisetagebücher, welche auch die Grundlage für seine große Anzahl von Berichten und Aufsätzen aber auch seiner Vorträge bildeten, fest. Es waren nicht nur Aufzeichnungen über die Tier- und Pflanzenwelt, die er in seinen Tagebüchern festhielt, sondern er auch beinhalteten diese Beschreibungen der Menschen, deren Lebensweisen, ihre Mentalitäten sowie Beschreibungen der bereisten Länder.
In den bereits erschienenen drei Bänden der „Kleinen Schriften der Naturforscherfamilie Brehm“ zu Alfred Edmund Brehm waren bereits viele Beiträge, ob über Säugetiere oder auch ornithologische Aufsätze, vorgestellt worden. Diese stellen nur einen Teil seines literarischen Schaffens dar. Nicht alle seiner Aufsätze und Berichte konnte Alfred nicht mehr selbst zu Lebzeiten veröffentlichen. Zahlreiche Beiträge wurden auch von seinem Sohn Horst Brehm bearbeitet und herausgegeben.
In diesem vorliegenden Band sind wieder Aufsätze aufgenommen worden, welche sowohl säugetierkundlichen aber auch ornithologischen Inhaltes sind. Es sind Beiträge, welche er im „Journal für die Ornithologie“, „Leipziger illustrierte Zeitung“, in der „Allgemeine Illustrirte Zeitung“ und in der „Kölnischen Zeitung“ erschienen. Es wechseln sich wieder reine fachliche Aufsätze mit Aufsätzen und Berichten, die einen hohen Unterhaltungswert besitzen, ab. Beim Verfassen seiner Schriften achtete Alfred Brehm darauf, welches Publikum er mit diesen ansprechen will.
Bemerkenswert ist auch, dass sich Alfred Brehm erstmals mit dem Artenschutz in Zusammenhang mit der Landwirtschaft auseinandersetzt. In seinem Beitrag „Unsere Bodenwirthschaft und Vögel“ nimmt er Bezug auf die Schäden, welche der Mensch im „Reich der Tiere“, insbesondere bei den bodenbrütenden Vögeln durch die Landnutzung anrichtet. Hier kritisiert er die immer mehr zunehmende Landnutzung durch die Bauern, aber auch das Forstwesen wird als Verursacher genannt. Er stellt den Begriff des „natürlichen Gleichgewichtes“ in den Focus seiner Betrachtungen. Schon im 19. Jahrhundert nahm die „Zerstörung“ des natürlichen Gleichgewichts durch den Menschen immer mehr zu. Dies führte dazu, dass so manche Tierarten aus unserer Landschaft verschwanden, ja sogar ausgerottet wurden. Der Eingriff in den Lebensraum der Tierwelt ließ auch Alfred Brehm nicht über die Missstände hinwegsehen. Es sind von ihm aufgezeichnete Probleme, welche heute immer mehr an Bedeutung bei der Erhaltung der Artenvielfalt und des natürlichen Gleichgewichts gewinnen.
Ein weiteres Kapitel seines schriftstellerischen Schaffens widmete er der Vorstellung einzelner „Tiertypen“. Es sind Beiträge, die auf verschiedene Tierarten hinweisen. Auch hier wählte Alfred Brehm wieder eine leicht verständliche Ausdrucksweise. Seine Schriften waren nicht nur für ein Fachpublikum abgefasst, sondern sollten den einfachen Mitmenchen seiner Zeit erreichen.
Die hier enthaltenen Aufsätze und Beiträge fallen in eine Zeit zwischen 1859 und 1877. Es ist eine Zeit, die von seinen Afrikareisen, aber auch von seinen Tätigkeiten als Direktor des Zoologischen Gartens Hamburg (1863 bis 1866) und seiner Tätigkeit als Direktor des Berliner Aquariums (1869 bis 1878) sowie weiteren Reisen unter anderem mit Kronprinz Rudolph von Österreich gekennzeichnet waren.
Zur Thematik „Zoologischer Garten Hamburg und Berliner Aquarium“ werden zwei gesonderte Schriften erscheinen. Diese dokumentieren die Entstehung dieser Einrichtungen, deren Entwicklung, Alfred Brehms Rolle als Direktor der jeweiligen Einrichtung und die Hintergründe seines Weggang aus diesen beiden zoologischen Einrichtungen. Einzelne Beiträge zum „Zoologischen Garten Hamburg“ und zum „Berliner Aquarium“ werden aber auch in dieser Schriftenreihe Berücksichtigung finden, um das vielseitige Schaffen von Alfred Brehm zu dokumentieren.
Wie gewohnt, wird am Ende dieses Bandes wieder eine Aufstellung der für den Band 5 vorgesehen Beiträge erscheinen.
Arnstadt, im Juni 2021
Michael Theuring-Kolbe