Carl Justus Heyer Revierförster, Forstmeister, Professor (Weimann, H.-J.)

19,00  Preis inkl. MwSt.

Umfang: 248 S.

Format: 17×22 cm

ISBN: 9783941300620

Leseprobe: WeimannHeyerLeseprobe

Beschreibung

Die Geburtsjahre der forstlichen „Klassiker“ Heinrich Cotta, Georg Ludwig Hartig, Gottlob König, Johann Christian Hundeshagen, Wilhelm Pfeil und Carl Justus Heyer liegen in einer Spanne von 34 Jahren. Das ist eine Zeit, die man einem Generationenwechsel zuordnet. Es gibt drei Schüler-Lehrer-Beziehungen forstlicher Klassiker. Mit seinem späteren Schwager König begann die Lehrtätigkeit von Cotta in Zillbach. Hundeshagen war vor seinem Studium an der Heidelberger Universität Forstschüler bei Hartig in Dillenburg. Carl Justus Heyer hat 1817 in Tharandt bei Cotta studiert. Bei Hartig/Pfeil und Hundeshagen/Heyer gab es Lehrtätigkeit am selben Ort. Drei der Klassiker sind Hessen. An der Ludwigs-Universität in Gießen hat einer von ihnen nur studiert, einer nur gelehrt und einer studiert und gelehrt.Umfassende Biographien für forstliche Klassiker sind sehr spät zustande gekommen, noch nicht für alle. A. Richter hat 1959 seine Lebensbeschreibung von Heinrich Cotta vorgelegt, K. Hasel 1982 „Studien“ über Wilhelm Pfeil. Seit 1999 gibt es die von E. Schwartz erarbeitete Biographie von Gottlob König. Der Autor wird seit dem Erscheinen seines Buches „Hartigiana“ im Jahre 1990 mit der Familie Hartig in Verbindung gebracht. Gründliche Biographien der Gießener Professoren Hundeshagen und Heyer fehlen bisher. Der Erinnerung an Carl Justus Heyer gilt dieses Buch. Von den genannten „Klassikern“ der Forstwissenschaft ist er der jüngste. Die ältesten hatten wenig Streit miteinander. Persönliche Auseinandersetzungen zwischen ihnen sind unbekannt. Es gibt eher Zeichen des Respekts und der Duldung anderer Meinung. Anders verhält es sich mit der jüngeren Gruppe. Hundeshagen kämpfte gegen Pfeil und Heyer. Der im gleichen Jahr wie Hundeshagen geborene Pfeil stritt mit Hundeshagen und Heyer. Carl Justus Heyer wehrte sich gegen Hundeshagen und Pfeil. Die Formen der Zwietracht waren oft unangenehm, auch persönliche Diffamierungen und hässliche Unterstellungen nicht selten. Dass das Gebären der Forstwissenschaft mit Leidenschaft zu tun hatte, gehört ins Bild. Hier bekennt sich der Verfasser aber zu einer Grenze der eigenen Forschungs- und Berichtsbereitschaft. Allzu hässlicher Streits soll beiseite gelassen werden. Dies mag die Erkenntnis mindern. Zeigt die heftige Antwort auf das Gelesene doch auch, dass und wie die Veröffentlichungen des Gegners gelesen und zur Kenntnis genommen wurden. Der Verfasser zitiert lieber, statt eigene Worte zu finden. Das mag besonders bei biographischer Arbeit sinnvoll sein, weil die Persönlichkeiten lebhaft wirken können. Bei den Zitaten wurden missverständliche Worte ersetzt, Abkürzungen weitgehend vermieden, hilfreiche Satzzeichen eingefügt. Alte Maßeinheiten sind modernisiert worden.Dies ist nicht die erste Biographie von Carl Justus Heyer. Das Literaturverzeichnis nennt 20 kurz gefasste Würdigungen. Ein Grund für das Wagnis einer neuen Lebensbeschreibung ist Berichtigungsbedarf wesentlicher Art. Dies gilt vor allem für die Geschichte der forstlichen Lehre in Gießen, die langlebigste Universitäts-Tradition dieses Faches weltweit, begonnen im Sommersemester 1778.Für viele Funde ist herzlich zu danken. In den Archiven der Justus-Liebig-Universität, der Stadt Gießen, des Grafen zu Erbach-Fürstenau und im Staatsarchiv Darmstadt wurde dem Verfasser der Zugang zu überraschend reichhaltigen Schätzen hilfreich geöffnet. Ein besonders schöner Fund war der erst vor kurzer Zeit gerettete und bearbeitete Heyersche Nachlass. Durch die Freigabe seitens des Grafen Raimund zu Erbach-Fürstenau und die freundliche Hilfe der Kreisarchivarin Anja Hering, die das gräfliche Archiv betreut, konnten sehr wertvolle Materialien zum Dienst Heyers im Odenwald erschlossen werden. Herrn Eckehard Komp ist die Reproduktionsgenehmigung für die Aquarelle „Blick vom Schiffenberg“ und „Forstgarten“ aus einem „Album von Gießen“ des Philologen Dr. Friedrich Noack zu verdanken. Archivalische Glücksfälle sind die Heyersche Kandidatenprüfung beim Oberforstcollegium in Darmstadt, seine Aufzeichnung der Ausgaben in der Studienzeit, auch eine Zusammenstellung von Außendienst-Arbeitstagen. Überraschend war die Entdeckung einer bisher unbekannten Eigenschaft des großen Forstklassikers, seiner kritischen Einstellung zur Jagd. Große waldbauliche Bedeutung kann die Geschichte der Heyerschen Aufforstungen im Gießener Stadtwald bekommen.

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